Was anfänglich wohl kaum jemand erwartet hat und wahrscheinlich auch nicht konnte: Das Corona-Virus (Covid-19) hat unsere Welt in Situation versetzt, die einer Schockstarre gleichkommt. Auch wenn sich jetzt erste Anzeichen einer Lockerung und Rückkehr zu einer gewissen Normalität abzeichnet – es herrscht teilweise immer noch eine Art Ausnahmezustand, vor allem unter wirtschaftlichen Aspekten.
Milliarden-Kredite für notleidende Unternehmen, erleichterte Kreditvergabe für Selbstständige während Corona und die Stundungsmöglichkeiten von Privatkrediten sind derzeit in aller Munde. Der Erfolg hat dieser Maßnahmen bleibt abzuwarten, aber erste Zweifel daran sind erkennbar.
Ganzen Branchen drohen ungeahnte Belastungsproben und so ziemlich jeder hat Angst um seine finanzielle Zukunft. Obwohl die Regierung sich in allen Bereichen mit entsprechenden Kredit-Paketen zu engagieren.
Und gerade die Kreditstundungen könnten über kurz oder lang wohl eher Nachteile mit sich bringen, als Vorteile. Was in der aktuellen Debatte um Kredite aber ein wenig vernachlässigt wird - vollkommen zu unrecht, wie man an dieser Stelle anmerken möchte - sind Immobilienkredite und Baufinanzierungen.
Wer einen Kredit zum Hauskauf oder Hausbau aufnehmen möchte und trotz Corona stabile Einkommensverhältnisse vorweisen kann, kann derzeit von extrem niedrigen Zinsen für Immobiliengeschäfte profitieren. Wer sich überdies für ein
staatliches gefördertes Baudarlehen entscheidet, kann sogar mit Minuszinsen rechnen.
Wann sollte man einen Kredit zur Immobilienfinanzierung aufnehmen?
Vorneweg: die Investition in ein Eigenheim sollte zu keinem Zeitpunkt übers Knie gebrochen werden. Und schon gleich gar nicht zu einer Zeit, zu der man mit eventuellen Einbußen beim Einkommen rechnen muss. Ein Vergleich und ein prüfender auf die Konditionen ist unter diesen Bedingungen vielleicht ratsamer, denn je.
Wer aber keine Zweifel und finanzielle Rückschläge befürchtet, für den ist die Pandemie ein absolut geeigneter Zeitpunkt zur Beantragung eines Kredites für den Erwerb eines Eigenheimes - oder einer Immobilie zur Kapitalanlage.
Eine weitere Anmerkung sei an dieser Stelle gestattet: den perfekten Zeitpunkt für einen Kredit gibt es so gut wie nie. Natürlich könnte man nun noch abwarten, ob die Märkte nicht noch weiter einbrechen, die Zinsen nicht noch ein Stückchen weiter sinken. Ja, es ist wahrscheinlich, dass man in Kürze von noch weiteren Zinstiefstständen bei Immobilienkrediten profitieren können wird.
Es dürfte jedoch keinen nennenswerten Unterschied für den Kreditnehmer machen, ob er diese Woche oder in zwei Wochen ein Baudarlehen aufnimmt. Die Differenz im Zinssatz wird auf die Gesamtschuld gesehen marginal bleiben und keine ersichtliche Ersparnis bringen.
Natürlich kann selbst ein 0,1 Prozent niedrigerer Zinssatz über eine zehn- oder zwanzigjährige Laufzeit einen mittleren vierstelligen Unterschied machen. Doch, um diese Auswirkung wirklich zu erzielen, muss auch die Kreditsumme aus dem Bau- oder Kaufdarlehen entsprechend hoch ausfallen.
Und in Relation zu mehr als 300.000 Euro Immobilienkredit, fällt eine Zinsdifferenz von circa 25 Euro pro Monat (ausgehend von einer Veränderung des Zinssatzes um 0,1 Prozent binnen einer Woche) nicht wirklich ins Gewicht.
Die Spekulation auf ein überdies auch nur mögliches, nicht garantiertes Weiterfallen der Zinsen für Baudarlehen sollte jedenfalls nicht der Grund sein, warum man sich mit der Aufnahme eines Kredites während der Pandemie Zeit lässt.
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