Wird dringend finanzielle Hilfe nötig, so ist der erste Gedanke jener, einen Kredit bei der Bank aufzunehmen. Lehnt die Bank den Antrag auf das dringend benötigte Darlehen jedoch ab, reagieren nicht selten die Kreditnehmer mit einem gewissen Unverständnis. Dabei ist die Argumentation fast immer dieselbe: Man hat ein festes Einkommen, ist jahrelanger Kunde beí der Bank etc…Ist die Bank gewillt Auskunft darüber zu geben, warum sie die Vergabe des Kredits verweigert, kommt dabei in den meisten Fällen das Wort Bonität vor – in Form von „nicht ausreichend“ oder gar „belastet“. Dabei ist zu beobachten, dass die Kreditnehmer hierüber nicht selten erstaunt sind und abermals mit einem gewissen Unverständnis reagieren. Oder ehe Unwissen? Was bedeutet also belastete Bonität, wie entsteht und wie betrachtet die Bank eine belastete Bonität?
Zahlreiche Daten über Zahlungsverhalten werden gespeichert
Offensichtlich ist es so, das manch ein Verbraucher der Meinung ist, dass bestimmte Verhaltensweisen bei der Zahlung von Rechnungen etc. keinerlei nachhaltigen Folgen zu haben scheinen. Dem ist jedoch nicht so, denn jegliche Zahlungsverzüge und „eintreibende Maßnahmen“ werden zentral von den „einfordernden Unternehmen“ an sogenannte Informationsdienstleister und ihre Bonitäts-Datenbanken gemeldet – allen voran der SCHUFA. Und was bei der SCHUFA zu einer Person an Bonitätsdaten gespeichert ist, spielt bei der Vergabe von Krediten eine entscheidende Rolle. Denn das Ergebnis aller gespeicherten Daten ist Grundlage der Bonitätsauskunft anhand dessen sich unter anderem Banken ein „finanzielles“ Bild des Kreditnehmers machen. Allgemein bekannt als sogenannte „Bonitätsprüfung“.
Bonitätsprüfung: Beurteilung von Kreditfähigkeit und -würdigkeit
Dabei besteht die sogenannte Bonitätsprüfung bei Anträgen auf einen Kredit aus zwei wesentlichen Elementen:
- Kreditfähigkeit: Finanzielle Möglichkeiten des Kunden (festes Einkommen, Höhe des Einkommens, finanzielle Verpflichtungen etc.)
- Kreditwürdigkeit: Zahlungsmoral des Kunden (historisch betrachtet)
Aus diesen Punkten ergibt sich für die Banken die Beantwortung der Frage nach der sogenannten Kreditfähigkeit: Kann der Kunde den Kredit bedienen sprich durch monatliche Ratenzahlungen tatsächlich tilgen? Zudem steht hier für die Bank oftmals bei der Kreditvergabe die Frage im Raum, ob der Kunde eine notwendige Zahlungsmoral hat? Ergeben sich beispielsweise aus der Bonitätsauskunft Erkenntnisse, das oftmals Inkassoverfahren notwendig wurden, damit eine Rechnung beglichen wird, so ist dies für Banken ein klares Signal für eine nicht akzeptable Zahlungsmoral. Folgende Vorgänge beeinflussen also die Zahlungs- bzw. Kreditwürdigkeit eines potentiellen Kreditnehmers negativ:
- Wiederholte Mahnungen
- Betreibungen in Form von Inkassoverfahren
- Gekündigte Konten
- Mahnbescheide
- Eidesstattliche Versicherung
- Haftbefehle
Sind unter diesen Punkten in der Bonitätsauskunft der SCHUFA einzelne Punkte für die Bank erkennbar, sinkt die Wahrscheinlichkeit der Vergabe des gewünschten Darlehens rapide. In dem Fall ist der Wunsch nach einem Kredit im Grunde genommen nicht mehr realisierbar. Sollte dennoch der Versuch einer Kreditaufnahme unternommen werden, muss die Ablehnung einkalkuliert werden.
Dem kann man jedoch eigeninitiativ begegnen, in dem man seine eigene Bonitätsauskunft, welche 1-mal pro Jahr kostenlos bei der SCHUFA bestellen kann, einholt. So kann bereits im Vorfeld von dem Kreditnehmer selbst eingeschätzt werden, in welchem Chancenbereich sich die Genehmigung des gewünschten Darlehens bewegt.
Redakteur: Markus Gildemeister
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