Egal, ob ein neues Auto, ein Urlaub oder eben halt eine neue Küche her muss: Reicht das eigene Geld nicht aus, muss ein Kredit her. Sei es in Form eines klassischen Verbraucherkredits, eines speziellen Autokredits oder eben auch in Form einer Null-Prozent Finanzierung beim Händler. Entscheidend ist, dass die geplante Anschaffung in die Tat umgesetzt wird. Schließlich sind die Zinsen für Kredite im Keller und das bedeutet „Jetzt oder nie“. Entspricht das uneingeschränkt der Realität? Nicht ganz, denn ganz so sorglos agieren Verbraucher dann doch nicht, vor allem wenn man dies mal auf die Geschlechter herunterbricht.
Das männliche Geschlecht sieht das Thema Kredit deutlich „lockerer“
So ergab eine aktuelle Studie eines großen deutschen Vergleichsprtals dass das männliche Geschlecht im Alter zwischen 40 und 49 Jahren sich die mit Abstand höchsten Kreditsummen im Jahr 2017 von Banken geliehen hat. Im Durchschnitt lag die aus dieser Altersgruppe aufgenommene Kreditsumme bei 14.128 Euro auf. Das waren knapp 4.000 Euro mehr als bei Männern aus der Altersgruppe zwischen 18 und 29 Jahren als auch aus der Altersgruppe der über 70-jährigen Männer. Gerade die männliche Bevölkerung im besten Alter zeigt also gegenüber Kreditangeboten die größte Offenheit und schreckt auch vor der Aufnahme hoher Kreditsummen nicht ab. Wie sieht es bei den Frauen aus?
Auch Frauen im mittleren Alter zeigen Offenheit bei der Kreditaufnahme
Bei den Frauen ergibt sich hinsichtlich der aufgenommenen Kreditsummen ein ähnliches Bild wie bei den Männern. Vergleichbar den Männern liegt auch bei den Frauen in der Altersgruppe zwischen 40 und 49 Jahren das Maß aller Dinge bei der Höhe der durchschnittlich aufgenommenen Darlehenssummen. Mit durchschnittlich 11.208 Euro liegt auch diese Altersgruppe bei den Frauen an der Spitze. Eine Summe, die etwa 2.500 Euro über jener Summe liegt, welche in den Vergleichsgruppen der 18 und 29 Jährigen Frauen als auch jener über dem 70. Lebensjahr aufgenommen wird.
Frauen sind vorsichtiger bei der Kreditaufnahme
Grundsätzliche Erkenntnis der Studie: Frauen nehmen deutlich weniger hohe Kredite auf uns sind somit generell weniger risikofreudig. Eine Erkenntnis, die sich über alle Altersgruppen bei der weiblichen Bevölkerung darstellt. Was sich in absoluten Zahlen wie folgt darstellt: Männliche Kreditnehmer liehen sich im Schnitt 12.715 Euro von der Bank, weibliche nur 10.096 Euro. Das sind rund 21 Prozent weniger. Eine mögliche Ursache hierfür lässt sich ebenfalls aus Daten des Statistischen Bundesamts ableiten: Frauen verdienten 2016 exakt 21 Prozent weniger als Männer.
Die Ursache für diese Gehaltslücke sind vielfältig. So arbeiten Frauen häufiger in schlechter bezahlten Berufen, besetzen seltener Führungspositionen und sind öfter in Teilzeit- oder Mini-Jobs beschäftigt. Rechnet man all diese Faktoren heraus, bleibt immer noch eine Lücke: Bei gleicher Qualifikation und Tätigkeit verdienen Frauen im Durchschnitt sechs Prozent weniger pro Stunde als Männer. Was dazu führt, dass Frauen sich bewusst sind, dass hohe Kreditsummen den eigenen Geldbeutel möglicherweise über Maßen hoch belasten und damit zur finanziellen Gefahr werden.
Redakteur: Markus Gildemeister
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