Keine Frage – Rechnungen erfreuen niemanden so wirklich und schon gar nicht wenn die Begleichung jener einer außerordentlich harten finanziellen Belastung entspricht. Eine Belastung, die einen Verbraucher nicht selten dazu nötigt, an anderen Stellen des täglichen Lebens erhebliche finanzielle Abstriche machen zu müssen. Im schlimmsten Fall sogar dazu gezwungen zu sein, einen Kredit aufzunehmen, um nicht in erheblichen Zahlungsverzug zu kommen. Was letztendlich nur dazu führen würde, dass die Höhe der zu begleichenden Rechnungen durch entsprechende Verzugskosten nur noch weiter steigt.
Aufräumen bei den persönlichen Finanzen kann bis zu 700 € pro Jahr einbringen
Die Frage, die sich so manchem Verbraucher an dieser Stelle Jahr für Jahr stellt oder zumindest vermutet, stellen dürfte: Kann man nicht irgendwie gerade in den Monaten Januar / Februar für etwas mehr finanzielle Entspannung sorgen? Natürlich kann man – es geht halt wie so oft im Leben um das „Wie?“
Und dieses „
Wie“ beginnt damit, dass man sich als Verbraucher tatsächlich mal die Mühe macht, sämtliche finanziellen Verpflichtungen auf den Prüfstand zu stellen. Und dass dies durchaus Sinn machen kann, zeigt das Ergebnis einer entsprechenden Analyse der Interessenvereinigung Geld und Verbraucher (GVI). Auf ihren Erfahrungen basierend, lässt sich bei Versicherungen, Krediten, Energie etc. im Schnitt eine Summe von rund 700 Euro pro Jahr einsparen, sofern denn die identifizierten Sparpotenziale konsequent ausgeschöpft werden.
Was sollte beim finanziellen Frühjahrsputz auf den Prüfstand?
Wer beim finanziellen „Reine machen“ mit wenig Aufwand den bestmöglichen Spar-Effekt erzielen möchte, sollte sich vor allem auf jene persönlichen Finanz-Bereiche konzentrieren, die erwiesenermaßen die größten Potentiale aufweisen. Wozu zweifelsohne Versicherungen als auch laufende Kredite gehören.
Versicherungen prüfen
Einer der schwergewichtigsten Kostenblöcke ist jener der Versicherungen. Da muss die Hausrat- und haftpflicht-Versicherung, die Lebensversicherung, die Unfallversicherung und was weiß wer sonst noch alles, her. Schon einmal etwas von der sogenannten „Über-Versicherung“ gehört? Ein Merkmal beziehungsweise Titulierung, die gerade dem deutschen Bundesbürger anhängt.
Und das durchaus zu Recht, denn kein Bürger anderer europäischer Staaten hat so viele Versicherungen wie der Deutsche. Der Deutsche liebt das Gefühl der Sicherheit…..und er zahlt dafür. Nur darf an der Stelle auch durchaus mal kritisch nach dem tatsächlichen Bedarf all jener Versicherungen und den daraus resultierenden finanziellen Verpflichtungen gefragt werden.
Unser Tipp: Wissen sie auf Anhieb wieviel Versicherungen sie tatsächlich haben? Tragen sie diese alle zusammen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie mindestens eine davon nicht benötigen, ist relativ hoch. Und bereits diese Erkenntnis bietet die Chance einer Ersparnis im nächsten Jahr.
Um es in Zahlen zu verdeutlichen: Jeder bundesdeutsche Bürger gibt pro Jahr rund 2219 Euro – basierend auf entsprechenden Auswertungen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) - für Versicherungen aus. Der europäische Durchschnitt liegt mit rund 1843 Euro deutlich darunter – und lebt damit keinesfalls schlechter geschweige denn gefährdeter!
Beispiele für zumeist unnötige Versicherungen? Separate Glasbruch-, Reisegepäckversicherung, Insassenunfall- oder Krankenhaustagesgeldversicherung, Restschuldversicherung bei Krediten. Diese Policen sollten wirklich hinsichtlich ihrer Notwendigkeit kritisch betrachtet und nach entsprechender Abwägung des Risikos im Zweifelsfall gekündigt werden.
Und noch ein Tipp für frisch Verheiratete: Wer geheiratet hat, kann Haftpflicht- oder Hausratsversicherung zusammenlegen und damit eine Police und entsprechende Kosten sparen.
Und zu guter Letzt: Alt-Versicherungen hinsichtlich der Kosten vergleichen. Bestes Beispiel hierfür sind seit Jahren laufende Verträge für KFZ-Versicherungen. Allein durch den Wechsel zu einer anderen Versicherung kann hier schon eine deutliche Ersparnis erzielt werden. Doch auch der Wechsel von einer, immer noch laufenden Voll-Kasko, die vielleicht mal für den Neuwagen abgeschlossen wurde, in eine Teilkasko birgt ein enormes Sparpotenzial.
Alt-Kredite auf günstigere Konditionen prüfen
Im Grunde ein Klassiker, wenn auch oftmals nicht wirklich als Sparpotenzial erkannt: Die Konditionen laufender Alt-Kredite mit neuen Kreditangeboten prüfen. Wurde beispielsweise vor Jahren ein Kredit mit einer hohen Summe und langer Laufzeit zu einem Zinssatz von, vielleicht damals günstigen 7 % p.a. effektivem Zinssatz abgeschlossen, so sollte ein solches Darlehen zwingend auf den Prüfstand.
Denn bestenfalls wäre es möglich, hier auf einen Kredit von nur 3,5 – 4 % p.a effektivem Zinssatz umzuschulden. Die Option durch eine quasi Halbierung des Zinssatzes hier ein deutliches Sparpotenzial heben zu können, sollte somit Argument genug sein, sich auch dieses Punktes anzunehmen.
Fazit
Die vorgenannten Punkte helfen zwar aktuell nicht, die enorme Kostenlast durch fällige Versicherungsprämien, Nebenkostenabrechnungen, Kreditraten etc. zu senken. Aber vorausschauend auf das nächste Jahr bedeutet ein solcher finanzieller Frühjahrsputz, dass der nächsten Rechnungssaison Anfang 2022 vielleicht deutlich entspannter entgegen gesehen werden kann.
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