Wer mit dem Gedanken an Wohneigentum spielt, denkt zuallererst einmal an eine Immobilienfinanzierung. Das ist die gängigste Art, um sich ein Eigenheim auf Raten zuzulegen. Es ist jedoch nicht die einzige Möglichkeit oder Variante einer Finanzierung. Alternativ können auch Bauspardarlehen, Annuitäten-Darlehen, ja sogar ganz gewöhnliche Ratenkredite zur Finanzierung einer eigenen Immobilie genutzt werden.
Verschiedene Kreditformen zum Kauf von Wohneigentum
Wer sich für den Erwerb einer Immobilie interessiert beziehungsweise entschieden hat, dem bieten sich zur Umsetzung des Vorhabens die folgenden Finanzierungstypen an:
Bausparsofortdarlehen
Üblicher Weise schließt man einen Bausparvertrag ab, um durch regelmäßige Rateneinzahlungen Eigenkapital anzusparen, das man in den Kauf einer Immobilie einbringen kann. Man muss das Geld natürlich nicht dafür verwenden, aber die namensgebende Idee hinter einem Bausparvertrag ist eben diese.
Nach einer festgelegten Besparungsphase, innerhalb derer ein gewisses Kapital geschaffen wurde, kann man über die Bausparkasse den Rest der Kaufsumme in Form eines Darlehens beantragen.
Beim Bausparsofortdarlehen verhält es sich genau umgekehrt. Man erhält von der Bausparkasse einen Sofortkredit zum Hauskauf, verpflichtet sich im Gegenzug jedoch dazu, hinterher Sparraten einzuzahlen. Eine solche Bausparsofortfinanzierung wird auch als Kombikredit oder Konstantdarlehen beworben.
Volltilgerdarlehen
Ein Volltilgerdarlehen ist eine Variante einer Bau- oder Immobilienfinanzierung, die sich durch 3 wesentliche Faktoren auszeichnet: es kommt ohne Anschlussfinanzierung aus, es gibt über die gesamte Kreditlaufzeit eine Zinsbindung, die bis zu 35 Jahre konstant bleiben kann, nach 10 Jahren kann man ein Volltilgerdarlehen kündigen, ohne dass die Bank eine Vorfälligkeitsentschädigung geltend machen kann.
Einzig im Fall einer vorzeitigen Kreditkündigung kann eine Restschuld bestehen bleiben, die dann entweder restlos getilgt oder umgeschuldet werden muss.
Annuitätendarlehen
Das Annuitätendarlehen hat viele Eigenschaften eines Volltilgerdarlehens. Es handelt sich hierbei ebenso um eine Variante einer klassischen Immobilienfinanzierung. Anders als ein Volltilgerdarlehen allerdings, ist bei einem Annuitätendarlehen keine Schuldenfreiheit nach Ende der Kreditlaufzeit vorgesehen.
Planungssicherheit durch eine Sollzinsbindung und eine gleich bleibende Tilgungsrate - die sich aus einem jährlich gestaffelten Tilgunsgprozentsatz und dem Kreditzins zusammensetzt - geben beide Varianten der Immobilienfinanzierung.
Der Tilgungsprozentsatz bzw. dessen Staffelung ist abhängig von der Kredithöhe und der Laufzeit. In der Regel beginnt sie im ersten Jahr mit 1 Prozent der ausstehenden Restschuld und steigert sich derart, dass im letzten Jahr der Laufzeit theoretisch 100% der bis dann noch offenen Kreditsumme erreicht werden.
Ratenkredit
Bei klassischen Baudarlehen oder Immobilienfinanzierungen gewähren Banken und Kreditinstitute oft besonders attraktive Zinsen. Im Gegenzug dafür muss man allerdings die zu bauende oder zu erwerbende Immobilie als Sicherheit hinterlegen. Man spricht dabei von einer Grundschuld.
Bei Bestandsimmobilien kann im Vorfeld eine solche bestehen. Dann werden Immobilienkredite gleich deutlich teurer, als bei unbelastetem Eigentum. Bei einem Ratenkredit entfällt eine solche Grundschuldeintragung.
Allerdings werden Ratenkredite meist nicht in den Höhen vergeben, die für die Finanzierung einer Immobilie notwendig wären. Man braucht für den Hauskauf auf Ratenkredit also einen höheren Eigenkapitalanteil, als bei einer Baufinanzierung.
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