Es ist die Grundregel der Finanzwelt: Wer sich Geld leiht und somit einen Kredit aufnimmt, der muss dafür einen bestimmten Prozentsatz der Kreditsumme an Zinsen als Aufschlag für den Kredit zahlen. Daraus ergibt sich, dass Kunden bei der Auswahl eines passenden Kredit vorrangig nach der Höhe des Zinssatzes schauen und daran festmachen, ob es sich hierbei um einen teuren oder aber günstigen Kredit handelt. Wer sich jedoch die Kreditangebot im Detail anschaut stellt dann oftmals fest, das bei den Kreditbeispielen oftmals 2 Zinssätze auftauchen und zum Teil erheblich voneinander abweichen. Schnell wird klar, dass offensichtlich Zinsen nicht gleich Zinsen sind. Um Kredite hinsichtlich ihrer Zinskonditionen jedoch wirklich objektiv bewerten zu können, sollten die Unterscheide bei den Zinsarten bekannt sein. So möchten wir mit diesem Artikel ein wenig Aufklärung leisten.
Die unterschiedlichen Zinsarten beim Kredit
Geldinstitute unterscheiden im Geschäft mit Krediten zwischen zwei unterschiedlichen Zinsarten: den sogenannten
Sollzinsen (welcher bis zum Jahr 2010 Nominalzinsen genannt wurden) und den zumeist bekannteren Effektivzinsen. Der Unterschied: Der Sollzins gibt nur die Höhe der Verzinsung eines Kredites an. Wurde die Inflationsrate beim Zinssatz bereits abgezogen, handelt es sich also um den Sollzins. Weitere Kosten, die für das Darlehen anfallen, werden nicht aufgeführt, so dass dies gewissermaßen der reine Zins ist.
Die Definition des bekannteren effektiven Jahreszinses bei Krediten sieht hingegen aus. Beim Effektivzinssatz werden auch die möglichen Kosten eines Kredits miteinbezogen. Neben möglichen zusätzlichen Kosten beispielsweise durch Kreditvermittlungs- als aber auch durch Bearbeitungsgebühren fließen auch die Kreditlaufzeit, Zinszahlungstermine und andere preisbestimmende Faktoren in die Berechnung des effektiven Jahreszinses ein. All diese Faktoren erklären den erheblichen prozentualen Unterschied zwischen dem Sollzinssatz und dem effektiven Jahreszins. Diese Unterschiede bei den einzelnen Zinssätzen sollten also bei Verbrauchern, welche einen Kredit aufnehmen möchten, bekannt sein, denn nur so lassen sich die einzelnen Kreditangebote richtig bewerten.
Kredit richtig vergleichen
Doch allein die Kenntnis über die Unterschiede der beiden Zinsarten bei einem
Kreditvergleich ist nicht ausreichend, denn es geht auch darum bei einem Vergleich zu beachten, dass die anderen erforderliche Parameter stimmen. Nur wenn die monatliche Rate, die Dauer der Zinsbindung und auch die Darlehenshöhe gleich sind, reicht ein Blick auf den Effektivzins für einen Vergleich aus. Aber Obacht: Etwaige Kosten für Restschuld- und andere Versicherungen, welche Banken gern in Kombination mit einem Kredit vermitteln möchten, fallen nicht in die Berechnung des effektiven Jahreszins herein.
Redakteur: Markus Gildemeister
Zurück zur Blog-Übersicht