Bei einem Kredit zu zweit dürften nicht wenige Menschen am ehesten jenen Gedanken pflegen, das hier der eine Kreditnehmer für den mit der schlechteren Bonität bürgt. Doch ist dieses Verständnis beziehungsweise die Interpretation eines Kredits zu zweit nur bedingt richtig. Zwar kann es sich durchaus so verhalten, das ein zweiter Kreditnehmer die Funktion eines Bürgen übernimmt, um überhaupt erst den Erhalt eines gewünschten Kredits zu annehmbaren Konditionen zu erlagen. Doch kann es sich generell lohnen zu zweit einen Kredit aufzunehmen, auch wenn ein zweiter Kreditnehmer unter dem Aspekt der Bonität gar nicht nötig wäre. Denn tatsächlich verhält es sich so, dass ein zu Zweit aufgenommener Kredit aktuell rund 10 % weniger kostet als ein, als Single aufgenommenes Darlehen. Wie das?
Kredit zu zweit = gleich doppeltes Einkommen = mehr Kreditsicherheit
Fakt ist, das bei einem Kredit zu zweit der zweite Kreditnehmer nicht zwangsläufig die Rolle des Bürgen für den Hauptkreditnehmer darstellt. Die Sinnhaftigkeit eines zweiten Kreditnehmers kann aus einem ganz einfachen Grund sinnvoll sein. Denn es kann Folgendes bedeuten: Ein und derselbe Kredit, aber deutlich bessere Kreditkonditionen. Was im Klartext bedeutet, dass der Abschluss eines Kredits gemeinsam mit seinem Partner oder seiner Partnerin, sich zumeist dann auch im Erhalt günstigerer Zinsen widerspiegelt. Der Grund für die Zinsersparnis, die bei Abschluss eines Darlehens mit dem Partner oder der Partnerin winkt, ist das bei der Kreditberechnung höhere Nettoeinkommen von Paaren. Denn exakt jenes höhere und somit Zur Kreditsicherung nutzbare Einkommen aufseiten der Kreditnehmer gibt der Bank mehr Spielraum bei der Gestaltung der Kreditkonditionen. Entscheidend ist hier allerdings weniger das Nettoeinkommen per se als vielmehr das nach Abzug aller monatlichen Ausgaben verbleibende frei verfügbare Einkommen. Je höher dieses ausfällt, desto wahrscheinlicher ist es aus Sicht der Bank, dass man als Kreditkunde das Darlehen gemäß getroffener Kreditvereinbarung zurückzahlt.
Kredit zu Zweit ist rund 0,5 % billiger beim effektiven Zinssatz
Wer sich im letzten Jahr als alleiniger Kreditnehmer für einen Kredit interessierte, musste hierfür im Bundesdurchschnitt rund 4,18 % Zinsen hinnehmen. Vorausgesetzt, das die entsprechenden Kreditvoraussetzungen hinsichtlich zur Verfügung stehendes Einkommen und Bonität gegeben waren. Wer hingegen denselben Kredit zusammen mit einem zweiten Kreditnehmer beantragte erhielt diesen im Bundesdurchschnitt für nur 3,73 Prozent effektivem Jahreszinssatz. Das entspricht einem geringeren Zinssatz in Höhe von rund 0,5 % per anno. Nun mag dies als Zahl an sich nicht viel klingen, bedenkt man aber, das die durchschnittliche Laufzeit eines Kredits zwischen 36 – 48 Monaten und die Kreditdumme sich durchschnittlich bei rund 11.000 Euro bewegt, wird deutlich das sich hier rund 100 € Zinsbelastung sparen lassen. Insofern kann es durchaus ratsam sein, sich bei Bedarf an einem Kredit Gedanken dahingehend zu machen, hieraus einen Kredit zu zweit zu machen.
Redakteur: Markus Gildemeister
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