Nichts ist heutzutage einfacher als einen Kredit aufzunehmen – dem Internet sei Dank. Musste man vor einigen Jahren noch verschiedene Banken persönlich kontaktieren, um entsprechende Angebote einzuholen und diese dann zu Hause vergleichen, so stellt sich dies heutzutage deutlich einfacher dar. Unabhängig von irgendwelchen Öffnungszeiten und örtlichen Einschränkungen können einen Vielzahl von Kreditangeboten einfach und schnell über das Internet eingeholt werden. Auf den Vergleich von Darlehen und Krediten spezialisierte Online-Portale machen es potenziellen Kreditkunden einfach das passende Kreditangebote zu finden.
Die einzigen hierzu notwendigen Angaben sind im ersten Schritt die
- Gewünschte Kredithöhe
- Laufzeit
- Optional Verwendungszweck
- Bonitätsgebundener Zinssatz (oder Festzins)
Und das war es im ersten Schritt bereits. Der Kreditvergleich listet dann entsprechende Angebote für das gesuchte Darlehen auf und wenn in Frage kommende Offerten dabei sind, müssen lediglich ein paar wenige persönliche Angaben gemacht als auch die Zustimmung zur Einholung der sogenannten SCHUFA-Auskunft gegeben werden.
Denn praktisch jedes Mal, wenn ein Kreditangebot eingeholt wird, erfolgt seitens der Bank eine Bonitätsanfrage bei der Schufa. Wird in der Folge der gewünschte Kredit dann bei der kreditgewährenden Bank abgeschlossen erfolgt abermals eine Meldung an die SCHUFA, woraufhin ein entsprechender Eintrag in den Datensatz des Kreditnehmers erfolgt. Diese Informationen bleibt solange erhalten, bis der Kredit vollständig getilgt ist und darüber hinaus. Und zwar als Bestandteil der persönlichen Kredithistorie und mathematisches Element zur Berechnung des persönlichen Kreditscore. Doch was bedeute dies genau? Anlass zur Sorge? Es kommt darauf an, denn es gilt gerade beim Thema Kreditanfragen ein paar grundlegende Dinge hinsichtlich der SCHUFA und ihrem grundlegenden Einfluss auf die Kreditvergabe zu beachten:
Kreditvergleiche: Was wann der SCHUFA gemeldet wird
Dazu muss Folgendes verstanden werden: Gerade in der aktuellen Niedrigzins-Phase buhlen zahlreiche Banken mit günstigen Zinsen für alle Arten von Kredit und Darlehen. Selbst Kreditangebote mit sogenanntem Negativ-Zins haben ihren Weg zu potenziellen Kreditnehmern gefunden. So wird suggeriert, dass ein Jeder einen Kredit zu den beworbenen Konditionen erhält. Doch genau dies passiert eben nicht oder eben nur äußerst selten!
Denn die Zinsen solcher Kreditangebote werden dabei aber oft nur als Zinsspanne angegeben, innerhalb derer der tatsächlich vergebene Zinssatz dann variieren kann. Welcher Kredit also wie günstig für den Kreditnehmer persönlich ist, bleibt also zunächst erstmal unklar.
Welcher Kreditzins denn nun individuell gilt, ist also unweigerlich mit einer sogenannten „Konditionen-Abfrage“ bei den, für den Kredit in Frage kommenden Banken verbunden. Ist diese „Konditionen-Anfrage“ bei der Bank gestellt, wird diese hierzu die Kreditwürdigkeit des Anfragenden überprüfen, indem sie verschiedene Informationen über den Kreditnehmer bei der SCHUFA (oder anderen Wirtschaftsauskünften) einholt.
Die bei der SCHUFA anfragende Bank erhält dabei Einblick in den Branchen-Score, den die Schufa speziell für Banken berechnet, sowie in bestimmte Einträge aus dem Datensatz des Anfragenden für einen Kredit / Darlehen.
Die Schufa wiederum vermerkt die Anfrage nach den Angebotskonditionen für einen Kredit bei der Bank. Dieser wirkt sich jedoch NICHT NEGATIV auf den persönlichen Kredit- Score aus. Zudem ist das Merkmal der „Konditionenabfrage“ lediglich für die mit dem Datensatz verbundene Person einsehbar. Bedeutet, dass andere Banken, bei denen ebenfalls Kredit-Konditionen abgefragt wurden, erfahren davon nichts. Die Löschung solcher Konditionen-Abfragen erfolgt nach zwölf Monaten.
Doch Obacht, denn es gibt eine „Alternative“ zur normalen Konditionenabfrage und die nennt sich „Kredit-Anfrage“, welche einen konkreten Einfluss auf den Kreditscore beziehungsweise die Bonitätsbewertung eines Kreditnehmers hat. Denn ein solches Merkmal gibt an, dass bereits ein verbindlicher Kreditantrag eingereicht wurde. Eine solche Kreditanfrage ist zehn Tage lang auch für Banken sichtbar.
Beim Konditionsvergleich sollten also darauf geachtet werden, dass die Bank der Schufa auch lediglich eine solche Konditionsanfrage meldet.
Der Wert der SCHUFA für Banken
Bei der Vergabe von Krediten sind Banken gesetzlich verpflichtet, die Kreditwürdigkeit ihrer Kunden zu überprüfen. Der Kreditgeber muss valide einschätzen können, ob der Kunde sich den Kredit auch leisten kann. Zudem gilt es einzuschätzen, wie hoch das Risiko eines möglichen Zahlungsausfalls ist. Um dies zu erreichen, arbeiten Banken mit unterschiedlichen, seitens jeder Bank individuell festgelegter Bewertungskriterien.
Jedoch haben folgende Faktoren für jede Bank bei der Bewertung eines Kreditantrages einen hohen Stellenwert:
- individuelle Haushaltsrechnung, also das Verhältnis zwischen Einnahmen und Ausgaben des Kreditnehmers
- berufliche Situation, die Aufschluss darüber gibt, wie hoch und sicher das Einkommen ist
- der individuelle Schufa-Score, aus dem die Bank Rückschlüsse auf Zahlungsverhalten in der Vergangenheit ziehen kann
Diese Schufa-Bewertung ist jedoch, wie bereits erwähnt, in der Regel nur einer von vielen weiteren Anhaltspunkten, aufgrund derer die Bank über die Kreditvergabe letztendlich entscheidet.
Redakteur: Markus Gildemeister
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