Sie ist da – die zweite Corona-Welle und sie wird abermals zahlreiche Menschen aufgrund des neuen, wenn auch etwas weniger „scharfen“ Lockdowns wirtschaftlich treffen. Sei es bei den Selbstständigen in Form von abermals geringeren bis hin zu komplett wegbrechenden Einnahmen oder bei den Berufstätigen in Form von Kurzarbeit oder gar dem kompletten Verlust des Arbeitsplatzes. Menschen, die nach dem „Abklingen“ der ersten Welle auf eine wirtschaftliche Erholung, vor allem unter dem persönlichen Aspekt, setzten, sehen sich nun abermals mit einer drohenden Verschärfung der eigenen finanziellen Situation konfrontiert.
2. Corona-Welle verschärft wirtschaftliche Situation abermals
Doch während in der ersten Corona-Welle, die Politik schnell auf die drohenden wirtschaftlichen Folgen der Pandemie in Form von gesetzlichen basierten Kreditstundungen und umfassenden wirtschaftlich und finanziellen Hilfspaketen reagiert hat, stehen die Vorzeichen nun weniger gut. Denn finanzielle Hilfen können seitens der politischen Entscheidungsträger nicht endlos gewährt werden und so droht an vielen Punkten eine Art wirtschaftlicher Kollaps.
Gerade Personen und Unternehmen, die ihren finanziellen Verpflichtungen nachkommen müssen, stehen hier nun vor einem echten Dilemma. Zwar dürften die Chancen angesichts der zweiten Corona-Welle gut stehen, dass die Bundesregierung abermals die Möglichkeit der gesetzlich basierten Kreditstundung in Betracht zieht und folglich in die Praxis umsetzt, doch beim Thema „Neue Kredite“ droht aus der Bankenwelt Ungemach.
Banken reagieren verhaltener bei Kreditanträgen
Denn laut einer aktuellen Umfrage bei den deutschen Banken seitens der Bundesbank haben zahlreiche Finanzinstitute im dritten Quartal ihre Richtlinien zur Vergabe von Krediten abermals verschärft. Und die Aussichten dürften sich weiter verschärfen. So rechnen die Banken für die kommenden drei Monate mit einer weiteren Straffung ihrer Kreditvergabepraxis. Dies äußert sich zum einen darin, dass die Banken gerade bei höher-volumigen Krediten die Forderung nach entsprechenden Sicherheiten erhöhen oder aber zumindest einen zweiten Kreditnehmer wünschen.
Interessant ist hierbei jedoch, dass sich die Verschärfung der Kreditvergabepraxis (noch) nicht in einer weiteren Erhöhung der Kreditzinsen darstellt. Denn laut Umfrage der Bundesbank sind diese im 3. Quartal dieses Jahres im Vergleich zu den ersten beiden Quartalen stabil geblieben.
Zum anderen zeigt sich aber auch, dass im Bereich der Privatkredite die Vergabe an Personen, die in, seitens der Corona-Krise stark betroffenen Bereichen wie Gastronomie, Tourismus etc. arbeiten, von einigen Banken stärker eingeschränkt wird. Die Angst vor etwaigen Kreditausfällen scheint hier seitens der Banken deutlich spürbar zu werden.
Was Verbraucher nun tun können
Grundsätzlich bleibt festzustellen, dass die kostengünstige Aufnahme eines Kredits auch weiterhin möglich sein wird, es jedoch schwieriger werden wird, ohne größeren Recherche-Aufwand den wirklich individuell günstigsten Kredit zu finden. Das Thema Kreditvergleich dürfte also weiter an Bedeutung gewinnen.
Zudem sollten Verbraucher sich darauf einstellen, dass Banken bei Anträgen auf Kredite deutlich stärker die wirtschaftlichen Hintergründe des Antragstellers prüfen und deutlich mehr Sicherheiten einfordern als bisher. Ebenso wie plausible Erklärungen, warum und wofür der Kredit benötigt wird. Was bedeutet, dass die Vorbereitungen für ein mögliches Kreditgespräch bei der Bank mit größter Sorgfalt durchgeführt werden sollten.
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