Die Forderung nach mehr Transparenz auf Seiten der SCHUFA könnte sich bald ändern. Denn das was Verbraucherschützer als auch Teile der Politik seit Jahren fordern und dabei selbst vor Gericht entsprechende Klagen verloren, nämlich mehr Transparenz, könnte nun doch noch geschehen. Und zwar weniger aus dem Grund, dass hier ein Gericht entsprechend entschieden hätte: Nein – die geforderte Transparenz könnte nun aus der SCHUFA selbst heraus geschaffen werden.
Grund ist der bereits seit einiger als „Gerücht“ kursierende, nun tatsächlich erfolgte Einstieg in die SCHUFA AG seitens eines Investors. Und der lässt entsprechende Pläne zum „Umbau“ der SCHUFA verlautbaren.
Der Hintergrund? Schwedischer Investor EQT übernimmt Anteile an der Schufa AG
Der schwedische Finanzinvestor EQT hat knapp 10 Prozent der Anteile zum einem Preis von 2,1 Milliarden Euro von der französischen Großbank Société Générale gekauft haben. Und EQT befindet sich laut Insidern bereits in fortgeschrittenen Gesprächen mit weiteren Schufa-Miteigentümern, um noch mehr Anteile zu kaufen und damit den Einfluss auf die SCHUFA AG als Unternehmen zu erhöhen.
Derzeit ist die Schufa zu 35 Prozent im Besitz von Kreditbanken. Sparkassen halten rund 26 Prozent an der Auskunftei und auch private Banken sind beteiligt. Unter den Eigentümern befinden sich neben der Deutschen Bank auch die Commerzbank. Obwohl das Geschäft der SCHUFA Holding AG mit rund 200 Millionen Jahresumsatz gut läuft, erwägen die bisherigen Eigentümer der Schufa den Verkauf ihrer Anteile, weil die Auskunftei nicht zum Kerngeschäft der Geldhäuser gehört
Woraus sich schlussfolgern lässt, dass EQT offensichtlich die Übernahme von mindestens 50 % der Anteile an der SCHUFA AG als Ziel vor Augen zu haben scheint. Was eben auch dadurch bestätigt zu sein scheint, dass der Finanz-Investor aus Schweden bereits jetzt klare Pläne hinsichtlich der zukünftigen Ausrichtung der Auskunftei offen kommuniziert.
Was passiert mit den Schufa-Daten bei Übernahme? Das sind die Pläne von EQT
EQT will das Geschäft der Schufa ausweiten und breiter aufstellen. Künftig solle zudem transparenter werden, welche Daten die Auskunftei speichert und wie sie den, in der Kritik stehen Kredit-Score, der jene Bonitätsbewertung darstellt, der über das Zustandekommen von beispielsweise Kreditverträgen maßgeblich entscheidet, beeinflussen. Das wäre zweifelsohne ein großer Schritt in jene Richtung, die Verbraucherschützer seit Jahren immer wieder einfordern.
Doch der eigentlich bedeutende Punkt in den Plänen von EQT hinsichtlich der zukünftigen Ausrichtung der SCHUFA ist, dass eben jene Verbraucherschützer einen entsprechenden Einfluss, eine Art Mitspracherecht (das allerdings momentan nicht genauer definiert ist) haben sollen. Zudem hat EQT bereits versichert, dass die Schufa-Daten weiterhin innerhalb Europas gespeichert werden.
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