Wer heutzutage einen Kredit benötigt legt nicht nur einen hohen Wert auf einen möglichst niedrigen Zinssatz, sondern vor allem auf eine möglichst einfache Antragstellung als auch schnelle Auszahlung. Vor allem bei jeglicher Form von Onlinekrediten sind längere Wartezeiten zwischen Antragstellung und Auszahlung für viele potenziellen Kreditnehmer bei der Auswahl eines passenden Kreditangebotes ein KO-Kriterium.
Doch so manche Anbieter von Krediten scheinen an diesem Punkt entweder ihre Hausaufgaben nicht gemacht zu haben oder aber sie haben schlicht die Zeichen des (Internet)-Zeitalters noch nicht erkannt. So zumindest das Ergebnis einer aktuellen Studie zum Thema „Bearbeitungszeiten“ bei Krediten.
Digitalisierung im Finanzwesen noch nicht überall angekommen
Denn trotz aller technologischen Möglichkeiten haben zahlreiche Finanzinstitute beim Thema „Digitalisierung“ – gerade im Kreditwesen – offensichtlichen Nachhol-, zumindest aber mal einen gewissen Optimierungsbedarf. Denn die Wartezeit bei der Bearbeitung von Krediten weist laut dem Studienergebnis erhebliches Optimierungspotenzial auf ergo sie sollte im Interesse der Kreditnehmer verkürzt werden.
Denn noch immer kommt es vor, dass Kreditanträge für einen Konsumentenkredit oder eine Baufinanzierung zu lange unbearbeitet herum liegen oder auf dem Postwege tagelang unterwegs sind.
Zudem bemängelt die Studie, dass Anträge über höhere Kreditsummen, wie es beispielsweise bei genannten Baufinanzierungen die Regel ist, erst von der Filiale an die Zentrale zur Bearbeitung versendet werden.
Eine Vorgehensweise, die mittlerweile aufgrund der zahlreichen technologischen Möglichkeiten einer Kreditantragsbearbeitung kaum noch nachzuvollziehen ist. Denn ein solches Vorgehen kostet Zeit – und das nicht nur allein aufgrund so auftretender, etwaiger Abstimmungsprobleme und daraus resultierenden Rückfragen etc.
Mehr als ein Woche Wartezeit bei Baufinanzierungen kaum hinnehmbar
Und das dem so ist, offenbar ein detaillierter Blick auf die Ergebnisse der Studie: So ist die reine Bearbeitungszeit bei Krediten vom Zeitpunkt der Antragstellung bis hin zur Auszahlung beim Großteil der betrachteten Banken durchaus akzeptabel. Denn immerhin 74 Prozent der befragten Institute bearbeiten einen Konsumentenkredit, etwa ein Ratenkredit, innerhalb einer Stunde.
Doch jedes fünfte Geldinstitut benötigt hierfür bereits rund 5 Stunden und mehr. Werte die im Grunde akzeptabel sind, was man jedoch von den Bearbeitungszeiten von Baufinanzierungen definitiv nicht behaupten kann.
Denn hier kann es bei den Bearbeitungszeiten deutlich länger dauern. 90 Prozent der befragten Finanzinstitute benötigen für die reine Kreditbearbeitung zwischen einer und 20 Stunden. Vom Antrag bis zu Kreditentscheidung können bei 70 Prozent der Banken ein bis fünf Tage vergehen. 6 Prozent brauchen sogar bis zu zehn Tage.
Zwar haben sich diese sogenannten Durchlaufzeiten in den letzten Jahren stetig verkürzt, dennoch ist der Unterschied zwischen langen Durchlauf- und kurzen Bearbeitungszeiten in Relation zu den technologischen Möglichkeiten bei der Bearbeitung von Kreditanträgen noch immer zu groß.
Potenzial zur schnelleren Kreditbearbeitung bleibt ungenutzt
Auch wenn die Studie positive Entwicklungen aufzeigt, so scheitern Banken und Sparkassen laut Studienergebnis noch immer daran, die Wartezeit bei der Kreditbearbeitung „für den Kunden spürbar zu reduzieren.“ Dies ist insbesondere mit Blick auf den harten Wettbewerb zwischen den Kreditanbietern überraschend.
Schließlich könnte sich so manches Geldinstitut mit einem optimalen Service, guten Konditionen und einer schnellen Bearbeitung sowie Kreditvergabe von der Konkurrenz absetzen. Noch nutzen jedoch nur die wenigsten Kreditgeber dieses Potenzial vollständig.
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