Das Meinungsforschungsinstitut YouGov hat in einer Umfrage zum Kaufverhalten der Deutschen an Weihnachten herausgefunden: Fast 14 Millionen Deutsche kaufen Geschenke auf Kredit. Zumindest gaben sie an, dass sie „sehr wahrscheinlich“ ihren Dispo-Kredit für den Geschenkekauf beanspruchen werden. Weitere 12,5 Millionen würden laut Umfrage die Inanspruchnahme ihres Dispositionskredites nicht ausschließen. Das sind insgesamt gut 26 Millionen Verbraucher, die sich das Weihnachtsfest auf Kredit leisten. Ist das eine gute Idee?
Den Dispositionskredit für Weihnachten belasten?
Vorneweg: lieber nicht. Natürlich stellt die unmittelbare und unproblematische Verfügbarkeit des Dispos eine Verlockung dar. Einfach das Guthaben auf dem Girokonto überziehen und den Liebsten ihre Herzenswünsche zu Weihnachten erfüllen. Doch die Nutzung des Dispokredites geht mit einigen Fallen einher.
1. Die Zinsen für den Dispokredit sind nicht selten im zweistelligen Bereich angesiedelt. Damit ist der
Dispo die teuerste Alternative aller Kredite.
2. Der Dispo birgt außerdem die Gefahr, die Schulden nicht (mehr) begleichen zu können. Anders als Ratenkredite hat er keine feste Laufzeit. Als Kunde geht man damit keine Rückzahlungsverpflichtung ein. Nicht wenige schlittern über den Dispositionskredit in eine langwierige Schuldenfalle.
3. Untersuchungen haben gezeigt, dass ein Drittel aller Disponutzer bis zu 12 Monaten brauchen, um ihn vollständig zu tilgen. Nur, um ihn dann an Weihnachten 2019 direkt wieder in Anspruch zu nehmen.
4. Rund jeder Zehnte Verbraucher benötigt sogar über ein Jahr, um die Disposumme zurückzubezahlen.
Bleibt festzuhalten: Der Dispokredit ist teuer und bereitet vielen Verbrauchern – nicht zuletzt gerade aufgrund seiner hohen Zinskosten – Schwierigkeiten bei der Begleichung.
Welche Kredite sind für Weihnachten die bessere Alternative?
Wenn ohnehin klar ist, dass der Geschenkekauf zu Weihnachten das vorhandene Guthaben überschreitet, sollten Verbraucher sich überlegen, auf andere Kredite auszuweichen. Ratenkredite zu Weihnachten haben einen geringeren Zinssatz, feste Laufzeiten und somit eine bessere Kontrolle und Überschaubarkeit.
Je nachdem, wie hoch die Ausgaben zu Weihnachten ausfallen, reichen auch Kleinkredite beziehungsweise Minikredite vollkommen aus. Eventuell wäre auch ein Abrufkredit eine adäquate Lösung. Dieser Kredit stellt eine Mischform aus Dispositionskredit und Ratenkredit dar. Jedoch sollten Verbraucher hier einen genauen Blick auf die Höhe der Zinsen werfen. Außerdem nach Möglichkeit einen Tilgungsrahmen vereinbaren. Dies ist nicht bei allen Anbietern solcher Abrufkredite möglich.
Nun nimmt die Antragsstellung von Krediten bei Banken und auch im Internet eine gewisse Zeit in Anspruch. Zwischen Antrag, Identifikationsverfahren und Bewilligung vergehen nicht selten mehrere Wochen. Sogenannte Sofort-, Blitz- oder Schnellkredite schaffen in diesen Fällen Abhilfe. Sie werden im Internet angeboten. Dort wird das PostIdent-Verfahren meist durch ein VideoIdent-Verfahren ersetzt. Das verkürzt die Wartezeit erheblich, sodass die Kreditsumme binnen weniger Tage zur Verfügung steht.
Wichtiges über Kredite zu Weihnachten
Einige Banken zeigen sich gerade vor Weihnachten ziemlich gewieft. Sie bieten vor den Feiertagen zielgerichtete Weihnachtskredite an, die ihren Kunden den Geschenkekauf auf Pump schmackhaft machen sollen. Sie locken dann mit vermeintlich niedrigen Zinsen. Und im Vergleich zum Dispositionskredit mag das sogar stimmen. Ein prüfender Blick auf den Kreditvergleich zeigt aber schnell: Es gibt günstigere Angebote. Niemand ist verpflichtet, bei seiner Hausbank einen Kredit aufzunehmen. Darum sollte man sich unbedingt über mögliche Alternativen bei seriösen Anbietern im Web und Direktbanken informieren.
Minikredite und Sofortkredite sind auch dann eine geeignetere Lösung als Dispokredite, wenn die Überzugssumme im niedrigen dreistelligen Bereich liegt. Die Raten sind bei niedrigerem Zinssatz in einem überschaubaren Zeitrahmen schnell getilgt. Und häufig besteht die Möglichkeit zur einmaligen Tilgung auch bei kleinen Krediten. Bevor sie sich also zu Weihnachten in unüberschaubare Unkosten mit für manche Menschen langfristigen Konsequenzen stürzen, sollten Verbraucher sich über kostengünstigere Möglichkeiten zur Geschenkefinanzierung vertraut machen. Besonders Schnellkredite sind beinahe so unmittelbar verfügbar wie der Dispokredit und sollten unbedingt in Betracht gezogen werden, um die Liebsten am Fest der Feste zu bescheren.
Redakteur: Markus Gildemeister
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