Man stelle sich vor am Heiligabend mit der Familie zu Hause zu sitzen, zu essen und das ganze Fest in aller „besinnlichen“ Ruhe zu genießen. Alles ist perfekt, man ist glücklich und zufrieden und dann kommt der Moment der Offenbarung: Geschenke fallen in diesem Jahr aus. Das Geld war knapp, was in Zeiten von Corona und deren wirtschaftlichen Auswirkungen alles andere als verwunderlich wäre und somit muss halt in diesem Jahr auf Weihnachtsgeschenke verzichtet werden.
Jeder 7. Deutsche hat für Geschenkekauf den Dispo genutzt
Wirklich? Nein – das ist ein Szenario, was nun mal für die meisten Deutschen so gar nicht in Frage kommt. Ist die Kasse knapp, so kann dies nicht mit einem Verzicht auf Geschenke einhergehen. Dann wird halt das Konto überzogen – der Dispokredit muss jetzt einfach herhalten. Und dass dies genauso geschieht belegt eine aktuelle Marktumfrage des Marktforschungsinstituts YouGov im Auftrag eines großen deutschen Vergleichsportals.
So hat immerhin jeder siebte Deutsche für die Festtage mindestens einmal sein Girokonto überzogen. Demnach haben 14 Prozent der Befragten bereits solch einen Dispokredit genutzt, um Geschenke, Veranstaltungen und Restaurantbesuche zu finanzieren. Und auch beim Blick auf die Beträge, die die deutschen Verbraucher bereit sind für den Konsum zur Weihnachtszeit auszugeben, zeigt sich ein interessantes Bild.
Ein Viertel der Verbraucher nutzt bis zu 500 € Dispokredit
Soviel wollen die Deutschen dieses Jahr in der Weihnachtszeit ausgeben: Mehr als jeder Dritte (36 Prozent) plant laut der Umfrage bis zu 250 Euro ein. Jeder Vierte (25 Prozent) veranschlagt zwischen 250 und 500 Euro. 16 Prozent der Befragten liegen noch einmal darüber. Wer bei diesen Ausgaben schon einmal auf einen Dispokredit gesetzt hat, hat meist einen oder deutlich mehr Monate gebraucht, um sein Konto wieder auszugleichen (78 Prozent).
Womit deutlich wird, dass hier, allein aufgrund der Tatsache, dass Weihnachten kein Fest der Entbehrungen sein soll (darf) auch gern in Kauf genommen wird, über einen längeren Zeitraum eine Schuldenbelastung zu tragen. Was Verbraucherschützer generell als Gefahr einstufen.
Weihnachtseinkäufe auf Pump? Verbraucherschützer warnen
Die Verbraucherzentrale NRW rät dringend davon ab, für Weihnachtseinkäufe einen Dispokredit zu nutzen. «Wenn man längerfristig einen Dispokredit nutzt, ist das eine teure Angelegenheit», sagt Finanzexpertin Stephanie Heise. Dispozinsen lägen oftmals im zweistelligen Bereich.
Aber auch vor anderen Krediten wie etwa einem Ratenkredit warnt Heise. Weihnachtsgeschenke solle man besser gar nicht auf Kredit kaufen. Letzten Endes muss alles zurückgezahlt werden – und wer schon vorher nichts ansparen konnte, der hat auch nach dem Fest nicht unbedingt Geld dafür übrig.
Zurück zur Blog-Übersicht