Neues Auto für 30.000 € und mehr? Die notwendige Renovierung der Wohnung und / oder des Hauses kosten mehr als 20.000 €? Oder schlicht mal eine neue, hochwertige Küche für 10.000 €, die einfach mal länger halt als nur 4 Jahre? Zugegeben – die Aufzählung mag die meisten etwas verstören und doch sind solche Summen für eben genannte Verwendungen nicht aus dem Reich der Fantasie gegriffen, sondern real existierend. Denn das sind die Größenordnungen, in denen sich Kreditanfragen für die genannten Verwendungszwecke bewegen. Kreditsummen, die zu gern über längere Zeiträume, das heißt mehr als 48 Monate aufgenommen werden. Das Ziel dahinter? Je länger die Laufzeit, desto geringer sind die monatlichen Raten für den Kredit. Was wiederum bedeutet, dass das zur Verfügung stehende monatliche Haushaltsbudget in einem mehr als erträglichen Rahmen belastet wird. Vermeintlich also kaum spürbar. Doch die vermeintlich hilfreiche Kreditlaufzeit über mehrere Jahre kann sich unter bestimmten Umständen zu einem echten Stolperstein entwickeln und die heißt Schuldenfalle.
Jeder 10. Haushalt überschuldet – gerade ältere Menschen trifft es
So zeigen zahlreiche Auswertungen, dass allein im Jahr 2017 fast jeder zehnte bundesdeutsche Haushalt überschuldet war. Was dabei besonders auffällt, ist dass hierbei die Zielgruppe 65- bis 70-Jährigen überdurchschnittlich oft auf ungetilgten Ratenkrediten sitzt. Jeder zweite Haushalt in dieser Altersgruppe kämpft mit dem Problem pünktlicher Ratentilgung oder sitzt bereits vor einem nicht mehr zu kontrollierendem Schuldenberg. In allen anderen Altersgruppen ist diese Situation nur in jedem dritten Haushalt vorzufinden. Wie kommt es, dass offensichtlich gerade die älteren Generationen auf ungetilgten Kreditschulden sitzt und eigentlich kurz vor der Privatinsolvenz steht?
Die Antwort ist recht einfach: Gerade ältere Menschen gehen zu vorschnell und scheinbar unüberlegt langfristige Zahlungsverpflichtungen, welche sich zwangsläufig aus einem Darlehen mit langer Laufzeit ergeben, ein, ohne direkt daran zu denken, dass mit dem Eintritt in die Rente sich auch die finanziellen Bezüge massiv verändern können. So kann eine ursprüngliche als „leicht stemmbare“ monatliche Ratenbelastung von 150 € relativ schnell zu einer Belastung führen, wenn im Rahmen des Rentenbezuges vielleicht monatlich 300- 400 € weniger an Haushaltsgeld zur Verfügung steht.
Vorausschauende und realistische Planung ist bei Krediten unabläßlich
Wer sich im gestiegenem Lebensalter, aus welchen Gründen auch immer, dazu entscheidet einen Kredit aufzunehmen beziehungsweise sich Geld zu leihen, sollte dabei vor allem das Thema Zeit sehr realistisch einschätzen. Nur wer bereits heute absehbare Veränderungen wie dem Eintritt in die Pension berücksichtigt, erkennt auch, dass eine vermeintlich günstige Kreditrate auf lange Sicht nicht günstig bleiben muss. Insofern gilt, dass hier der Beginn des Rentner-Daseins eine Art Grenze der maximalen finanziellen Leistungsfähigkeit darstellt und der Zeitraum darüber hinaus nicht in die Kreditplanung miteinbezogen werden sollte. Steht man jedoch bereist kurz vor der Rente oder befindet sich innerhalb Dieser, sollten spezielle Darlehensangebote für Pensionäre in Betracht gezogen werden. Diese zeichnen sich durch besondere Kreditmerkmale aus, welche die besonderen Lebensumstände und individuelle finanzielle Leistungsfähigkeit eines Antragstellers berücksichtigt.
Redakteur: Markus Gildemeister
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