Es gibt Unternehmen, die es allein aufgrund ihres Geschäftsmodells schwierig haben, sich in der Gesellschaft eine respektierte Position zu erarbeiten. Da helfen weder große Marketing Budgets noch vermeintliche Transparenz-Kampagnen. Eins jener Unternehmen, welches zweifelsohne unter die Kategorie „unbeliebte Unternehmen“ fallen, ist wohl die SCHUFA. Denn die SCHUFA hat sich mit ihrem Geschäftsmodell auf etwas konzentriert, welches das tägliche Leben von über 60 Millionen Bürgern beeinflussen kann. Die Schufa sammelt Unmengen an personen-bezogener Daten, wertet diese aus und leitet entsprechende „Ergebnisse“ an die mit ihr verbundenen Partner-Unternehmen weiter. Das Ziel dahinter? Anbieter von Waren und Dienstleistungen vor einem möglichen Zahlungsausfall bei Kredit- und Rechnungsgeschäften zu schützen.
Ein Service, welcher aus Sicht der angeschlossenen Unternehmen zwingend erforderlich ist, denn nicht wenige Unternehmen sehen das Angebot der Schufa als auch deren zahlreichen Mitbewerber wie Creditreform, Bürgel, EOS etc. als eine Art Versicherung. Eine Einschätzung, die Im Grunde auch richtig ist, wenn denn die seitens der SCHUFA & Co auf Anfrage der Unternehmen übermittelten Daten auch korrekt und somit verlässlich wären.
Denn genau das ist, was ein, wenn auch bis dato wohl eher geringer Anteil der Bevölkerung in bezug auf die sogenannte SCHUFA-Auskunft immer wieder erfährt. Eine Bonitätsbewertung beziehungsweise Kredit-Score, der beispielsweise zu Ablehnung eines Kredits führt. Eine Ablehnung, die bei betroffenen Personen nicht selten zu einem „Kopf schütteln“ führt und mit der Frage „Verstehe ich nicht!“ beantwortet wird.
Was insbesondere dann nachvollziehbar ist, wenn doch die bekannten Voraussetzungen für einen Kredit eigentlich gegeben sind >>
- Regelmäßiges, überdurchschnittliches Einkommen
- Festes, ungekündigtes Arbeitsverhältnis
- Festen Wohnsitz
- Beleg einer sauberen Haushaltsplanung
- Ggfs. Sogar die Existenz eines 2. Kreditnehmers
Was soll also aufgrund solcher Voraussetzungen bei der Aufnahme eines Darlehens das Problem sein? Zumal noch nicht einmal andere Schuldenverhältnisse bestehen?
Was haben SCHUFA und Co. dann bitte an der Kredit-suchenden Person auszusetzen? Welche Daten hat die SCHUFA über Personen dann, die trotz solcher genannten Voraussetzungen bei der Aufnahme eines Kredit eine Ablehnung erfahren?
SCHUFA Daten sind fehlerbehaftet
Die Antwort hierauf? Schlimmstenfalls hat die SCHUFA keine Daten und somit „spuckt“ der Algorithmus als Grundlage des Kredit-Scores einen negativen Wert aus, der eben gleichbedeutend mit einem hohen Kreditausfall-Risiko“ ist. Und bei solch einer Einschätzung wird keine Bank einen Kredit gewähren geschweigen denn der Eröffnung eines „normalen“ Girokontos zustimmen. Ist das fair? Nein – ist es natürlich nicht. Denn es zeigt eins ganz deutlich: Die SCHUFA hat Macht. Eine Macht, die das tägliche Leben und dessen Teilnahme am Wirtschaftsleben eines jeden Einzelnen beeinflusst, über den die SCHUFA Daten verfügt. In welchem Ausmaß auch immer.
Und genau darin liegt auch die Crux des SCHUFA-„Angebotes“: Daten sind unvollständig, fehlerbehaftet und schlichtweg „fehl-interpretiert“. Weiteres Manko: Sie sind nicht selten alt und somit bei fairer Betrachtungsweise auch eigentlich nicht mehr relevant, um die aktuelle Bonität eines Menschen einzuschätzen.
SCHUFA Einschätzung: Einmal säumiger Zahler, immer säumiger Zahler
Die Argumentation, dass man aus historischen Daten Verhaltensmuster für die Zukunft ableiten könne, mag vielleicht nachvollziehbar sein, aber auch hier die Frage: Ist das fair? Der gesunde Menschenverstand dürfte wohl hierauf mit einem klarem „Nein“ antworten. Denn einmal säumiger Zahler, heißt doch nicht, dass dies zwangsläufig ein, von Geburt an, existenter Makel ist.
Und dennoch ist die SCHUFA trotz solcher Vorgehensweisen und Einschätzungen das Zünglein an der Waage, wenn es für Unternehmen darum geht ein Geschäft auf Kreditbasis anzunehmen oder abzulehnen.
Welche Auswirkungen, die SCHUFA auf das tägliche Leben hat, in welchem Maße die gesammelten Daten der SCHUFA tatsächlich fehlerhaft sind, belegt das folgende Video:
Das Video kann durchaus auch als Beleg dafür gesehen werden, dass die in letzter wieder verstärkt auftretenden Forderungen nach mehr Transparenz bei SCHUFA & Co durchaus eine Berechtigung zu haben scheinen.
Redakteur: Markus Gildemeister
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