Heutzutage „bestellt“ man einfach einen Kredit daheim vom Sofa aus, ohne auf Öffnungszeiten achten zu müssen, via Internet. Läuft alles innerhalb des gesamten Antragsprozesses reibungslos, muss während der Kreditaufnahme nicht einmal das Haus beziehungsweise die Wohnung verlassen. Lediglich in dem Moment, in dem die Kreditsumme auf dem eigenen Konto eintrifft und man dieses mittels Gang zum Geldautomaten abheben möchte.
Klingt gut, ist gut – und dennoch bleibt bei dem einen oder anderen Kreditnehmer die Frage offen, wie ein solcher Ablauf einer Kreditbeantragung eigentlich im Detail abläuft und ob da im Hintergrund vielleicht nicht doch etwas geschieht, was der eigenen Kredithistorie schadet?
1. Schritt: Kreditwunsch definieren und Kreditangebote vergleichen
Wer einen Kredit benötigt, sollte sich im ersten Schritt im Klaren darüber sein >>
• Wieviel Kredit benötigt wird
• Verwendungszwecke – Ja oder Nein?
• Maximal leistbare Kreditrate
• Kenntnis der eigenen Bonität (Schufa - Selbstauskunft!)
Sind diese Punkte klar und valide, geht es daran, den passenden Kredit zu finden. Und zu hier eignet sich in Zeiten des Internets nichts besser als die Nutzung eines Kreditrechners beziehungsweise Kreditvergleichs. Einige dieser Vergleichstools nutzen hierbei die Angebote von rund 300 Bank und Kreditvermittlern, was für Kreditnehmer wiederum den positiven Effekt einer bestmöglichen Auswahl hat.
Ergibt sich aus dem Kreditvergleich das Ergebnis ein passendes Kreditangebot gefunden zu haben, geht es darum den Online-Antrag (zumeist direkt aus dem Vergleichstoll heraus möglich) zu initiieren.
Um den Online Kreditantrag bearbeiten zu können, ist es erforderlich dem Kreditinstitut relevante Angaben zur eigenen Person als auch den aktuellen wirtschaftlichen Verhältnissen (Gehalt, Dauer des Arbeitsvertrages, bestehende finanzielle Verpflichtungen etc.) zu machen
Liegen der Bank diese Informationen als auch die Zustimmung zur Einholung der erforderlichen Bonitätsauskunft (SCHUFA) vor, wird diese vollautomatisiert geprüft. Der Vorgang dauert oftmals nur wenige Minuten. Als Resultat folgt die vorläufige Antwort, ob das Institut Ihnen den Kredit gewährt. Zudem werden die angebotenen Konditionen für den gewünschten Kredit übermittelt.
Zu beachten: Manch ein Kreditvergleich gleicht das vorliegende, vorläufige Ergebnis mit anderen Angeboten ab. Stellt sich im Rahmen des Abgleichs heraus, dass ein hinsichtlich der Konditionen, besseres Kreditangebot vorliegt, wird dies im Vergleichstool als „Alternativ-Vorschlag“ angezeigt.
Stichwort SCHUFA: Durch die „Anfrage Kreditkonditionen“ erfolgt ein neutraler Vermerk im persönlichen SCHUFA-Profil des Antragstellers. Dies bedeutet, dass die reine „Konditionen-Anfrage“ keinerlei negativen Einfluss auf den persönlichen Kreditscore hat und 12 Monaten automatisch seitens der SCHUFA gelöscht wird.
2. Schritt: Angebot annehmen und Nachweise einreichen
Liegt Ihnen als Kreditnehmer, ein ihren Wünschen entsprechendes Kreditangebot vor, gilt es die Entscheidung zu treffen, dieses Angebot anzunehmen oder nicht. Fällt die Entscheidung ihrerseits positiv aus, so wird dem Kreditanbieter gegenüber die Zusage für den angebotenen Ratenkredit getroffen.
In dem Moment beginnt bei der kreditgewährenden Bank der Prozess der Antragsbearbeitung im Rahmen dessen ihrerseits weitere Dokumente und Angaben gemacht werden. Hierzu zählen weitere Angaben zur persönlichen aktuellen Finanzsituation in Bezug auf Einkommen, Art des Beschäftigungsverhältnisses sowie laufenden finanziellen Verpflichtungen.
Im Zusammenhang mit diesen Angaben sind dann auch entsprechende Nachweise in Form von Unterlagen wie Konto-Auszügen, Kopie des Arbeitsvertrages etc. erforderlich. Bei Onlinekrediten können diese zumeist in elektronsicher Form (per Mail) eingereicht werden. Zudem erfolgt in diesem 3. Schritt die Aufforderung seitens der Bank einer Bonitäts-Abfrage zu zustimmen.
Zu beachten: Wird diese Zustimmung zur Einholung der SCHUFA-Auskunft verweigert ist dies generell der Punkt an dem die Bank die weitere Bearbeitung des Kreditantrags abbricht und folglich die Vergabe eines Kredits ablehnt!
Schritt 3: Kreditbetrag aufs Konto ausgezahlt bekommen
Im letzten Schritt des Kreditantrages erfolgt dann die finale Auswertung der eingereichten Unterlagen als auch die Informationen aus der Bonitäts-Abfrage bei der SCHUFA. Ergeben sich aus dieser abschließenden Überprüfung beziehungsweise Auswertungen keine Unstimmigkeiten und / oder offene Fragen, erfolgt die finale, dann zumeist endgültig positive Entscheidung über die Vergabe des Kredits.
Was folgt ist dann die Ausstellung des Kreditvertrages. Bestenfalls erfolgt die Zusendung per Mail und die Vertragsunterzeichnung mittels digitaler Signatur. Ist der Kreditvertrag von beiden Parteien rechtsverbindlich gezeichnet, erfolgt die Auszahlung der gewährten Kreditsumme in der Regel innerhalb weniger Werktage.
Bei Onlinekrediten mit der Option der Sofort-Auszahlung kann die Überweisung des Kreditbetrags auch innerhalb von 24 Stunden werktags erfolgen.
Fazit
Die vorgenannten Schritte stellen den generell geltenden Ablauf bei einem Kreditantrag dar. Jedoch können einzelne Schritte durch Nutzung moderner Technologien durchaus von Bank zu Bank variieren. So beispielsweise in dem Fall, wenn eine Bank den sogenannten Digital Account Check nutzt.
In dem Fall ist beispielsweise die Zusendung von Konto-Auszügen der letzten 3 Monate nicht erforderlich, da der Bank mittels dieses Verfahrens ein kurzzeitiger Zugriff auf das eigene Konto zur Überprüfung der Angaben gewährt wird.
Es gilt also sich im Einzelfall bei der Bank über die mögliche Nutzung dieser Technologie zu informieren.
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