Wer einen günstigen Kredit sucht, vergleicht in der Regel zahlreiche Angebote mittels eines Kreditvergleichs im Internet. Um spezifische Angebote zu erhalten, werden nicht selten vorschnell über diese Portale bei mehreren Banken entsprechende Anfragen gestellt. Soweit so gut, doch das Ganze kann einen üblen Nachgeschmack haben, denn:
Wer bei einer Bank ein Kreditangebot anfordert, kann seinen Schufa-Score aufs Spiel setzen. Neben diversen Faktoren wie Einkommenssituation, Wohnort und Beständigkeit in Finanzangelegenheiten, beeinflusst auch die Häufigkeit und Anzahl von Kreditanfragen die Bonität. Und Kreditanfragen bleiben bis zu einem Jahr in der Schufa-Auskunft verzeichnet, sodass es durchaus langfristigere Auswirkungen haben kann, als vielen vielleicht bewusst ist. Die Folge? Gerade bei bonitätsabhängigen Kreditangeboten können sich allein durch die Existenz des Merkmals mehrerer zeitnah erfolgter Kreditabfragen bei der SCHUFA ein negativer Kredit-Score ergeben. Was gleichbedeutend damit ist, dass die Risikobewertung und die damit verbundenen Kreditkonditionen sich deutlich schlechter darstellen als eigentlich nötig.
Konditionsabfrage statt Kreditanfrage
Der Hintergrund: Wer sich von einer Bank ein Kreditangebot erstellen lassen möchte, muss sich eine Prüfung seiner Kreditwürdigkeit gefallen lassen. Diese Bonitätsprüfung erfolgt in den meisten Fällen über die Schufa. Auf Basis dessen, wie der Score eines Kunden ausfällt, kann eine Bank die Konditionen eines Kredits gestalten. Das bedeutet, der Schufa-Score beeinflusst vor allem die Zinsen, aber mitunter auch die Laufzeit oder die Sicherheiten, die der Kreditgeber fordert.
Gleichzeitig beeinflusst auch jede Bonitätsprüfung seitens einer Bank den Schufa-Score. Möchte man also von mehreren Banken im gleichen Zeitraum Kreditangebote einholen, um sie miteinander zu vergleichen, beeinflusst man selbst den Schufa-Score zum Negativen. Stellt man binnen eines überschaubaren Zeitraums parallel mehrere Kreditanfragen, prüfen die Banken eine nach der anderen die Schufa. Jeder Schufa-Check hinterlässt einen Vermerk.
Häufen sich solche Eintragungen kann das der Schufa signalisieren, dass man Schwierigkeiten hat, Kredite bewilligt zu bekommen. Dadurch wird der Score abgewertet. Denn vermeintlich reicht entweder das Einkommen nicht oder man hat zu viele offene Verbindlichkeiten oder in der Vergangenheit
Kredite nicht beglichen. Die nächste Bank, die diesen schlechten Bonitätswert angezeigt bekommt, wird entweder miese Konditionen oder gar keinen Kreditvertrag anbieten.
Bei Konditionsabfragen oder Konditionenanfragen ist dies nicht der Fall. Wer sich über die Konditionen von Krediten informiert, wird nicht von den Banken in der Schufa geprüft. Darum gelten Konditionsabfragen als sogenannte Schufa-neutrale Kreditanfragen. Es handelt sich hierbei um eine unverbindliche, allgemeine Auskunft, die man sich einholt, um einen Überblick zu erhalten, zu welchen Konditionen Kredite bei einer Bank grundsätzlich angeboten werden.
Natürlich sind Konditionsabfragen weniger genau. Denn die persönlichen Informationen, die bei der tatsächlichen Kreditanfrage zur Berechnung von Kreditkonditionen zugrunde gelegt werden, werden dabei außen vor gelassen. Dennoch erlauben Konditionsabfragen Verbrauchern, einen ersten Eindruck von den Basisangeboten unterschiedlicher Kreditgeber zu erhalten, ohne ihren
Schufa-Score in Mitleidenschaft zu ziehen.
Übrigens: Wer sich im Internet informiert und Kredite beziehungsweise
Darlehen vergleicht, braucht sich bei den meisten Portalen keine Sorgen über eine mögliche Auswirkung auf den Schufa-Score zu machen. Reine Online-Vergleiche, bei denen keine direkten Angebote von den Banken eingeholt werden, initiieren auch keine Bonitätsabfrage durch die Bank. So kann jeder ganz bequem und in aller Ruhe die Rahmenbedingungen der Kredite studieren und vergleichen. Dennoch gilt es sich hierüber bei jedem Kreditvergleichsportal durch einen Blick in die AGBs etc. im Detail zu informieren.
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